Kann man innerhalb einer Woche ein abendfüllendes Konzert einstudieren? Ja, man kann. Dies haben die TeilnehmerInnen der Oberländischen Bläserwoche am vergangenen Freitag eindrücklich bewiesen.

MONYA SCHNEIDER
Alle zwei Jahre bietet der Berner Oberländische Musikverband (BOMV) für alle Interessierten eine Bläserwoche an. Diese fand heuer bereits zum zwanzigsten Mal statt. 56 Musikantinnen und Musikanten – mehrheitlich aus dem Berner Oberland stammend – nahmen teil. Das Lager fand in Zweisimmen statt. In Registerproben wurden mit professionellen Musiklehrern die Feinheiten der Stücke ausgearbeitet und in Gesamtproben das Erlernte dann zusammengefügt. Selbstverständlich fand man auch noch Zeit, um das gemeinsame Lagerleben zu geniessen.

Koryphäe der Blasmusik
Für die musikalische Leitung konnte Jean-Claude Kolly gewonnen werden. Der Dirigent gilt als einer der Besten in der Schweizer Blasmusikszene. Die Teilnehmer zeigten sich auf jeden Fall sehr beeindruckt und begeistert vom musikalischen Leiter. Offenbar verstand er es, den MusikantInnen seine Wünsche und Anregungen näherzubringen. Dies gelang ihm, indem er bildlich zu den Anwesenden sprach. Alle Bedenken betreffend der Sprachbarriere lösten sich rasch auf. Der Französisch sprechende Kolly verständigte sich auf Deutsch und wenn nötig, liess er seine Aussagen einfach übersetzen. Die Zusammenarbeit klappte bestens. Davon konnten sich denn auch alle ZuhörerInnen am Abschlusskonzert vom vergangenen Freitag im Theatersaal des Kursaals Interlaken überzeugen lassen.
Pünktlich um 20 Uhr betraten die schwarz-weiss gekleideten MusikantInnen die Bühne. Unter ihnen befanden sich eine Bläserin und drei Bläser aus dem Frutigland: Martin (Es-Horn) und Manuel (Euphonium) Schneider aus Frutigen und Daniela und Samuel Favri (beide Cornet) aus Kandergrund. Das Abschlusskonzert stand unter dem Motto «Berge» und alle Titel hatten natürlich etwas mit diesem Thema zu tun. Durch das Programm führte Melina Schneider (ebenfalls aus Frutigen) charmant und mit vielen Informationen zu den einzelnen Stücken.

Eindrückliche Bergwelt
Was den Zuhörern geboten wurde, war Blasmusik vom Feinsten. Unglaublich, was alles innerhalb einer Woche einstudiert wurde. Ausserdem brillierten einige Solisten und begeisterten das Publikum, in dem auch Marc Jeanbourquin, Schweizer Komponist des Stückes «Red Mountain», sass. Das Orchester entführte die ZuhörerInnen in die Welt der Berge und liess den ganzen Saal abheben. Natürlich wurden die Musizierenden nicht ohne zwei Zugaben entlassen.

Bereits am Konzertabend verkündete man, dass Jean-Claude Kolly auch in der Bläserwoche 2020 wieder als musikalischer Leiter dabei sein werde. Diese Tatsache könnte sicher wieder einige MusikantInnen anspornen, sich für die nächste Ausgabe anzumelden. Eine unvergessliche und einmalige Woche dürfte ihnen dann garantiert sein.

Musikalischer Höhenflug

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