Am 4. Juli jährt sich Maria Laubers Todestag zum 50. Mal. Zu ihrem Gedenken gibt die Kulturgutstiftung einen Gedichtband mit einer CD heraus und organisiert einen Themenabend. Aus gleichem Anlass erscheint eine CD mit einem Radiobeitrag von 1982.

Die Kulturgutstiftung Frutigland legt im Rahmen ihrer neuen kommentierten Werkausgabe einen weiteren Band mit dem Titel «Gedichte in Frutiger Mundart» vor. Nebst 116 Gedichten finden sich darin Texte mit Informationen und Hintergründen zur Person und zur Lyrik der Dichterin. Die schriftlichen Werke werden durch die CD mit Gedichtvertonungen und Lesungen – auch mit Maria Laubers Stimme – ergänzt.

Die wesentlichen Beiträge zum Buch verfasste Erich Blatter. In seinem Essay «Werden und Wesen der Lyrik Maria Laubers» zeigt er das enge Zusammenwirken der Lebenssituationen der Dichterin und ihrer Werke auf. Seine «Anmerkungen zu den Gedichten» geben sachlich weiterführende Auskünfte. Als Dialektologe gibt er sein Wissen zur Mundartschreibweise, zu Aussprache und Eigenart des Frutigdeutschen weiter.

Barbara Traber arbeitet in ihrem Aufsatz überraschende Gemeinsamkeiten zwischen Maria Lauber, der Lehrerin im abgelegenen Bergtal, und der weltgewandten Philosophin Hannah Arendt heraus. Rainer Stöckli wirft einen kritisch-erhellenden Blick auf Form, Motivik und Aufnahme der Lauber’schen Lyrik, während sich schliesslich sechs SchriftstellerInnen der Herausforderung stellen, das frutigdeutsche Gedicht «Schnyje» in andere Sprachen und Dialekte zu übertragen. In zwei Kurztexten berichten Christoph Trummer und Nadja Stoller über ihre Beziehung zur Mundart. Von ihnen ist auch die dem Buch beigelegte CD gestaltet worden.

Die geistreiche Briefeschreiberin
«Ganz oni Troscht ischt nie ghi Tag.» Diese Verszeile Maria Laubers – eine zuversichtliche Altersweisheit – ist der Titel einer Radiosendung aus dem Jahre 1982. Mit der Erlaubnis von SRG darf die Kulturgutstiftung Frutigland die berührende Sendung über Leben und Werk Maria Laubers als CD herausgeben. Behutsam nähert sich die Hörfolge der Persönlichkeit Laubers mit dem Besuch ihres Geburtshauses an Prasten bei Frutigen. Ganz besonderes Gewicht erhalten hierbei Auszüge aus Briefen, die Maria Lauber in ihren letzten zehn Lebensjahren an eine Freundin und Kollegin im Oberaargau schrieb. In den bislang unveröffentlichten Texten lernen wir die Schriftstellerin Maria Lauber auch als begabte, mitteilsame und geistreiche Briefschreiberin kennen.

Die Sendung würdigt eine erfahrene, höchst sensible und differenzierte Frau, die aus ihrem oft leidgeprüften Leben letztlich die hoffnungsfrohe Bilanz zieht: «Oni Troscht ischt nie ghi Tag.»

PRESSEDIENST KULTURGUTSTIFTUNG FRUTIGLAND / REDAKTION

Maria-Lauber-Abend mit Buchvernissage:
Freitag, 23. Juni, 20 Uhr, im Kirchgemeindehaus Frutigen. Das Buch inklusive CD mit Liedern von Trummer und Stoller sowie Gedichten, gelesen von Res Wäfler, ist auch im Kiosk der Kulturgutstiftung und im Buchhandel erhältlich. https://kulturgutstiftung.ch/kiosk/

Zweite Vernissage und Konzert in Bern
Samstag, 1. Juli, 17 Uhr, Schloss Holligen, Holligenstrasse 44. Mitwirkende: Urs Gilgien, Andreas Wäfler, Barbara Traber und Vokalensemble Ardent. Buchverkauf, Barbetrieb, Eintritt frei, Kollekte. Infos unter: https://schlossholligen.ch/">https://schlossholligen.ch/ events/buchvernissage-maria-lauber/
Zweiter Teil: 19 Uhr, Konzert mit Trummer & Nadja Stoller, Barbetrieb. https://schlossholligen. ch/events/christoph-trummer-nadja-stoller/

Mundartpoetin im Mittelpunkt

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title