Die Regierungsstatthalterin Ariane Nottaris und der neue Kreisfeuerwehrinspektor Stefan Buchs luden zum Kommandantenrapport des Verwaltungskreises Frutigen-Niedersimmental. Sie kamen zahlreich, galt es doch, einen wichtigen Mann zu verabschieden.

MARCEL MARMET
Das Wetter war am Freitagabend fast zu schön und zu warm, um im Innern des Kirchgemeindehauses Reichenbach Platz zu nehmen. Etwas zögerlich fanden sich die Feuerwehrkommandanten dann doch an ihren Plätzen ein. Nach der Begrüssung blickte die Regierungsstatthalterin Ariane Nottaris auf die Ereignisse im Jahr 2021 zurück. Es handelte sich dabei glücklicherweise nur um kleinere Schadenfälle. Das Hochwasser des Thunersees vom Juli wurde laufend beurteilt und gestützt darauf wurden die Massnahmen veranlasst. Die Statistik zeigte auf, dass beinahe die Hälfte aller 743 Einsätze an Wochentagen in der Zeit von 6 bis 17.59 Uhr passierten. Weiter erwähnte Nottaris die vertiefte Zusammenarbeit der Zivilschutzorganisation ZSO Niesen mit der ZSO Saanen plus und stellte den neuen Kommandanten Matthias Rosser und den stellvertretenden Kommandanten Martin Ruchti vor.

Verabschiedung von Hans Fuhrer
«Ich war bei meinem ersten Kontakt mit Hans Fuhrer als Stellvertretung von Christian Rubin tätig. Fuhrer hat mich damals kompetent und einfühlsam in die Materie der Brandbekämpfung eingeführt», blickte Nottaris auf ihre erste Begegnung mit dem abtretenden Feuerwehrinspektor aus Aeschi zurück. Ihm sei eine natürliche Neugierde eigen und er habe ganz genau hingeschaut, wenn es darum ging, Brände zu beurteilen. Immer sei er zur Stelle gewesen, wenn es ihn gebraucht habe. So habe er zum Beispiel beim Hochwasser in Mitholz sogar seine Ferien unterbrochen, um vor Ort die Lage zu beurteilen.

«Einem Aeschiner kann man mit dem üblichen Niesen-Gutschein kaum Freude bereiten, deshalb erhält er einen Gutschein für den Sillerenbühl mit Brunch und anschliessender Trottifahrt», sagte Nottaris bei der Übergabe des Präsents an Hans Fuhrer. Dieser bedankte sich und stellte fest, dass er nicht immer zu allen nett gewesen sei. Er mache sich für seine Zukunft keine Sorge, es werde ihm sicher nicht langweilig. Sorge bereite ihm allerdings die manchmal fehlende Motivation der Jugendlichen, sich für eine Sache wie die Feuerwehr mit Herzblut zu engagieren. Er wurde übrigens im Käfer-Cabriolet von Jonathan Jaggi unter Begleitung verschiedener Einsatzfahrzeuge von Aeschi nach Reichenbach chauffiert, was dokumentiert, wie beliebt Fuhrer bei seinen Leuten war und ist.

Stefan Buchs, der Neue
«Ich telefoniere mittlerweile mit Ariane Nottaris fast häufiger als mit meiner Frau», scherzte Stefan Buchs und gab seiner Freude Ausdruck, dass er bei seinen bisherigen Besuchen an Feuerwehrübungen immer gut aufgenommen worden ist. Er präsentierte einige Kennzahlen und Statistiken des vergangenen Jahres aus dem Kanton Bern und erläuterte insbesondere die neue Internetplattform «MyFeuerwehr». Diese sei schneller, bedienungsfreundlicher und auch auf mobilen Geräten zu benutzen, stellte er in Aussicht.

Dem Reichenbacher Feuerwehrkommandanten Jonathan Jaggi fiel abschliessend die Ehre zu, die Feuerwehr Reichenbach zu präsentieren. «Durch die grossen Distanzen in unserem Gemeindegebiet sind wir darauf angewiesen, dass die Wehrmänner ihre wichtigsten Utensilien bei sich zu Hause haben, um bei einem Alarm nicht erst den Umweg ins Magazin machen zu müssen», betonte er eine Reichenbacher Besonderheit.

Die fehlende Motivation bereitet ihm Sorgen

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