Zwei Premieren an einem verrückten Wochenende
10.12.2024 SportSKISPRINGEN Am Samstag gab es in Kandersteg beim Auftakt zum FIS-Cup alles, was man sich nicht wünscht. Dafür wurde der Sonntag für die Schweizer zum Erfolg – auch für einen Einheimischen.
MICHAEL SCHINNERLING
Dem 16-jährigen Noah Studer aus Kandersteg dürfte das Wochenende in guter Erinnerung bleiben: Er durfte als einer der Besten in seiner Trainingsgruppe zum ersten Mal am FIS-Cup teilnehmen – und das auf seiner Heimschanze HS 106 in der Nordic Arena.
Am Samstag startete Studer als Vierter und sprang 82,5 Meter weit. Dies sollte sich allerdings als nicht relevant herausstellen, denn das Wetter spielte verrückt: Es windete, es schneite, und dichte Nebelschwaden zogen durch die Arena. 20 HelferInnen standen im Einsatz, um den Neuschnee bewältigen zu können und das Rennen zu retten. Nach und nach liess es das Wetter zu, dass die Athleten springen konnten. Doch als zum Schluss noch elf Springer oben standen, «siegte» das Wetter: Die Jury brach den Wettkampf ab. «Wir haben alles gegeben, mussten aber am Ende aufgeben», bedauerte Adrian Künzi vom OK-Team. Noah Studer nahm es locker: «Meine Leistung stimmte, mit dem Sprung wäre ich allerdings nicht in den Final gekommen.»
Studers Steigerung am Sonntag
Gelassen und ruhig, so als wäre er beim Training, ging Studer tags darauf an den Start. Seine Sprungweite von 92,5 Metern reichte für den 43. Rang bei 72 Teilnehmern. «Ein schöner Erfolg für mich», liess der 16-Jährige wissen. Sein Trainer, Urs Niedhart, lobte: «Noah hat das toll gemacht. Wie schon letzte Saison konnte er sich im Vergleich zu den Sommersprüngen bereits deutlich steigern – er ist ein typischer Wintersportler.»
Der Österreicher Simon Steinberger stellte mit 111,5 Metern einen neuen Schanzenrekord auf. Damit übertraf er den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2017 um einen halben Meter. Steinberger gewann mit dem Sprung die Austragung vom Sonntag. Zweiter wurde der Österreicher Niklas Bachlinger.
Organisator Adrian Künzi blickt alles in allem mit Stolz auf die beiden Tage zurück. «Wir haben eine perfekte Wettkampfarena, die Topresultate ermöglicht.»
Auszug Rangliste Schweizer Teilnehmer
3. Yanick Wasser (Einsiedeln); 14. Remo Imhof (Einsiedeln); 16. Lean Niederberger (Bannalp-Wolfenschiessen); 17. Sandro Hauswirth (Gstaad); 36. Juri Kesseli (Einsiedeln); 39. Marius Sieber (Am Bachtel); 43. Noah Studer (Kandersteg); 61. Mauro Imhof (Einsiedeln); 65. Lars Künzle (Toggenburg); 66. Noel Woodli (Am Bachtel)