Wo der Wildbach rauscht
08.08.2025 UmweltDie Wanderung vom Kiental auf die Griesalp wird stets von rauschenden Wassern begleitet, stellt aber auch Anforderungen an die Grundkondition.
Ausgangspunkt dieser Wanderung ist die Talstation der Sesselbahn nach Ramslauenen. Diese erreicht man mit dem Postauto ab ...
Die Wanderung vom Kiental auf die Griesalp wird stets von rauschenden Wassern begleitet, stellt aber auch Anforderungen an die Grundkondition.
Ausgangspunkt dieser Wanderung ist die Talstation der Sesselbahn nach Ramslauenen. Diese erreicht man mit dem Postauto ab Reichenbach oder mit dem privaten Fahrzeug. Unmittelbar nach der Bahnstation überquert man das «Gornerewasser» und wandert auf dem sogenannten Talweg taleinwärts. Schon nach wenigen Hundert Metern führt ein Steg wieder auf die andere Seite des Flusses.
Kurz nach dem Parkplatz des Campings «Blüemlisalp» führt eine Brücke erneut über den Fluss, und hier beginnt der Weg langsam an zu steigen. Der Weg führt über Steine und Wurzelwerk stetig bergan, linkerhand tost der Fluss. An einigen Stellen musste der Weg jüngst neu angelegt werden, weil er vom Fluss unterspült wurde. Beim sogenannten «Zällergrabe» wird das Überqueren nicht ganz einfach. Jedenfalls wenn er viel Wasser führt. Hier wäre ein Steg – vor allem für Kinder – sicher eine Erleichterung. Unmittelbar bei der Abzweigung, die zum Restaurant «Alpenruh» führt, steht eine Tafel, welche anzeigt, dass der Weg ab hier wegen Unwetterschäden vom vergangenen August gesperrt ist. Daher muss man bis zum Tschingelsee auf der Strasse weiterwandern. Es empfiehlt sich, in der «Alpenruh» einen Halt einzulegen und ein «Gornerenwasser» zu geniessen.
Das Kernstück beginnt beim Tschingelsee
Am Ufer des zur Steinlandschaft verkommenen Tschingelsee vorbei gelangt man zu jener Stelle, wo die grossen Postautos wenden müssen und die Strasse nach der Griesalp zu steigen beginnt.
Auch dieser Wanderweg geht nun durch die Griesschlucht steil bergauf. Vorbei am «Hexenkessel» und dem «Pochtenfall». Jeder Meter dieses Abschnitts hat seine eigene Faszination. Der Gamchibach hat sich hier tief in den Felsen eingefressen, und dem Wanderer wird bewusst, welche unbändige Kraft das Wildwasser birgt.
Die Wanderung erfordert auf diesem Abschnitt etwas Trittsicherheit und stellt auch gewisse Anforderungen an die Kondition. Im Zick-Zack geht es im Wald steil bergan und immer wieder fällt der Blick entweder auf das Wildwasser oder die Aussicht ins Kiental mit dem Tschingelsee im Vordergrund.
Unvermittelt erreichet man die Pochtenalp mit dem Nostalgiehotel «Waldrand Pochtenalp». Hier lohnt es sich zu verweilen und die Gastfreundschaft sowie das überwältigende Panorama zu geniessen. Die Griesalp mit der Postautostation erreicht man nach einer weiteren Wanderzeit von rund 15 Minuten. Von hier aus fährt das Postauto über die steilste Postautostrecke zurück ins Kiental oder zum Bahnhof Reichenbach. Leider ist es mit der Gastfreundschaft auf der Griesalp nicht mehr so weit her und es muss mit Wartezeiten gerechnet werden.
Selbstverständlich kann diese Wanderung auch von der Griesalp hinunter ins Kiental begangen werden. In dieser Richtung befinden sich die Informationstafeln des Postauto-Erlebniswegs in der richtigen Reihenfolge. Die Tafeln geben wertvolle Hinweise zur Gegend sowie zur Geschichte der gelben Postautolinie.
Wildwasserweg Kiental – Griesalp
Distanz: 7,3 km
Aufstieg: 531 m
Abstieg: 67 m
Dauer: 2 Std. 25 Min.
MARCEL MARMET