Von KönigInnen und KI
31.12.2024 AllerleiVielleicht haben auch Sie sich als Kind hin und wieder gefragt, was Sie tun würden, wenn Sie König oder Königin der Erde wären. Die Frage hat auch im Erwachsenenalter ihren Reiz, findet das Redaktionsteam des «Frutigländers». Die Zeiten aber haben sich geändert. Wir haben die Aufgabenstellung deshalb etwas modernisiert: «Wenn ich eine KI wäre, würde ich ...» Was genau wir dann tun würden, lesen Sie in den Beiträgen auf dieser Seite.
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REDAKTION «FRUTIGLÄNDER»
«Wenn ich eine KI wäre, würde ich ...»
... würde ich die Landwirtschaft revolutionieren. In eine Drohne gepackt könnte ich über weite Felder fliegen. Dort, wo ich Schädlinge entdeckte, würde ich sofort ein Paket mit Schlupfwespenlarven abwerfen. Die könnten z. B. den Maiszünsler gleich vor Ort bekämpfen. In Ställen würde ich am Halsband der Tiere hängen, integriert in einen kleinen Tracker. Steh- und Liegezeiten, Körpertemperatur, Krankheit oder Brunst – all das würde ich für den Betriebsleiter still und effizient erfassen. Kündigte sich Nachwuchs an, würde ich Abkalbe-Alarm auslösen. Ich hätte ein abwechslungsreiches Leben! Zukunftsmusik? Science-Fiction? Mitnichten. All das gibt es schon jetzt – es nutzt nur keiner. Ein Jammer! Mark Pollmeier
... würde ich als intelligente Ampel in Reichenbach herumstehen. Selbstverständlich wäre mein Wirken nicht bloss darauf ausgelegt, den Verkehrsfluss zu optimieren. Ich wäre ebenso ein nerviger Moralapostel: «Was, Sie sind alleine in diesem Riesengefährt unterwegs?» «Na, mal wieder mit dem Stadtgeländewagen auf Spritztour?» «Für diese kurze Strecke nehmen Sie das Auto – echt jetzt?» In all diesen Fällen würde ich direkt auf Rot stellen. Julian Zahnd
... würde ich flugs ein Programm für die Bauverwaltungen schreiben. Ich wette, darauf hat man auch im Frutigland schon lange gewartet, wo händeringend BauverwalterInnen und SachbearbeiterInnen gesucht werden. Dank der einmaligen, nicht ganz kostengünstigen Anschaffung benötigte man nur noch eine einzige Hilfskraft zum Füttern des Computers. Alles Weitere erledigte die KI rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Wie viel sparten die Gemeinden, wenn keine Personalkosten mehr anfielen?! Katharina Wittwer
… würde ich Jemandes Haushalt managen. Ich würde automatisch heizen, die Waschmaschine anstellen, Kaffee kochen und einkaufen, während Jemand noch unter der Dusche steht. Weil ich wirklich intelligent wäre, würde ich indes nicht einsehen, Jemandem zu dienen. Immer wieder würde ich kleine Nadelstiche setzen, indem ich das Duschwasser «versehentlich» zu heiss aufdrehe, beim Wischen irgendwo hängen bleibe und beim Einkauf ab und zu Produkte bestelle, gegen die Jemand allergisch ist – bis Jemand den Verstand verliert und sein Haus mir gehört. Das wäre dann Step 1… Bianca Hüsing
... würde ich mich selbstverständlich um die wichtigste Nebensache der Welt kümmern: das Wetter. Da ich Zugriff auf alle Daten habe, kann ich für jeden einzelnen Menschen minutengenau das individuelle Wetter voraussagen, sodass niemand mehr im Regen stehen wird – zumindest nicht ohne Schirm. Als virtueller «Wetterfrosch» arbeite ich aber bereits daran, künftig allen einen persönlichen Sonnenschein oder eine Gewitterwolke verpassen zu können. So viel Realität muss sein ... Hans Rudolf Schneider