Vom Skizzenbuch in den Bilderrahmen
10.12.2024 KulturSeit Anfang Dezember und noch bis Ende Februar hängen die Landschaftsbilder des Adelbodner Malers Daniel Josi im Spital Frutigen. Nach einer ersten Ausstellung in der Galerie Fichtenweg in Adelboden zeigt er seine Werke nun ein zweites Mal einem breiten Publikum.
CORINA SCHRANZ-LINDT
Gemalt hat Daniel Josi schon immer gerne, vorzugsweise mit Aquarellfarben. Auf Ausflügen und Reisen hat er stets ein Skizzenbuch und einen kleinen Malkasten dabei und hält schöne Landschaften, Berge oder Ortsbilder mit Pinsel und Farbe fest. Seit etwa sechs Jahren beschäftigt er sich wieder intensiv mit der Malerei und ist nun bereit, seine Bilder in der Öffentlichkeit zu zeigen. Nach der sehr erfolgreichen ersten Ausstellung in Adelboden freut sich Daniel Josi sehr darauf, seine Werke nun in der Spitalgalerie Frutigen präsentieren zu dürfen.
Wenig Material von guter Qualität genügt
Das Malen erhielt in den vergangenen Jahren eine neue Wichtigkeit in Daniel Josis Leben. Durch die fortwährende Auseinandersetzung mit der Technik des Aquarellierens gewann er zunehmend an Sicherheit und ist fasziniert davon, wie viel Freiheit er nun beim Gestalten seiner Bilder hat.
Auf die Frage, warum er sich fürs Aquarellmalen entschieden habe, antwortet Josi: «Ich geniesse es sehr, mit wenig Material arbeiten zu können, sei es zu Hause oder unterwegs. Ein Malkasten mit wenigen hochwertigen Farbblöcken, ein guter Pinsel, Wasser und festes Papier genügen.»
Malt Daniel Josi daheim, arbeitet er auf der Staffelei, damit er seine Werke immer wieder von Weitem betrachten kann. Als Vorlage nutzt er seine Skizzen oder ab und zu auch mal ein Handyfoto. Die Skizzen entstehen unter freiem Himmel mit einem Mini-Malkasten und einem Flaschendeckel als Wassergefäss. Josi malt sehr gerne direkt in der Natur. Mittlerweile beherrscht er sein Handwerk so gut, dass die Landschaftsbilder, die draussen entstehen, den Weg oft direkt in den Bilderrahmen finden, ohne Umweg übers Skizzenbuch.
Wirklichkeitsnahe Landschaften, vorzugsweise Berge
Die Liebe zur Natur prägt Daniel Josis Bilder. Seine ständigen Begleiter auf Bergtouren sind selbstverständlich ein Skizzenbuch und der kleine Malkasten im Rucksack. Als geübter Berggänger, der die Gipfel, die er malt, alle selber schon bestiegen hat, verewigt er natürlich mit Vorliebe ebendiese Berge auf Papier. Dazu gesellen sich immer wieder auch Landschaftsbilder von seinen Reisen. Eine Auswahl dieser Bilder kann nun in der Spitalgalerie bestaunt werden. Seine Kunstwerke bestechen durch eine wirklichkeitsnahe, klare Darstellungsweise. Da für jede Person, die sich in der näheren und weiteren Umgebung auskennt, sofort erkennbar ist, um welche Motive es sich handelt, verzichtet Josi manchmal sogar auf einen Bildtitel. Er rahmt seine Bilder alle selbst und achtet sehr darauf, dass die Farbe der Passepartouts und die schlichten Rahmen seine Werke optimal zur Geltung bringen.
Seine stimmigen Berg- und Landschaftsbilder sprechen nicht nur den Betrachter an, sondern überzeugten auch die Jury der Gilde der Schweizer BergmalerInnen, in deren Verein er vor kurzem einstimmig aufgenommen wurde.
Die Ausstellung in der Spitalgalerie Frutigen kann noch bis zum 28. Februar 2025 besucht werden. Daniel Josi ist an folgenden Samstagen jeweils von 16 bis 18 Uhr vor Ort: 4. Januar und 15. Februar oder nach telefonischer Vereinbarung: 078 847 21 51.
ZUR PERSON
Daniel Josi ist in Adelboden aufgewachsen. Nach seiner Ausbildung zum Tapezierer / Dekorateur in der Matte blieb er weiterhin in Bern und arbeitete in verschiedenen Geschäften. Bevor es ihn wieder in sein Heimatdorf zog, legte er noch die Meisterprüfung ab. Zurück in Adelboden wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit, übernahm die ehemalige Sattlerei seines Vaters und führt sie seither als Wohnwerkstatt weiter.
Schon in seiner Schulzeit malte Daniel Josi sehr gerne Bilder mit Wasserfarben. Während der Lehre gehörte auch das Fach Kunstgeschichte zu seinem Ausbildungsbereich. Von da an interessierte er sich immer mehr für das Thema Kunst und zeichnete auch berufshalber sehr viel. Daneben widmete er sich seinem anderen Hobby – der Musik. Nach seinem musikalischen Einstieg mit einer Klarinette sattelte er aufs Saxofon um und spielte während seiner Zeit in Bern in verschiedenen Bands mit.
Danach standen längere Zeit Familie, Geschäft und Sport im Vordergrund. In den letzten Jahren widmete sich Daniel Josi wieder intensiv seinen beiden Passionen Malerei und Musik. Letztere betreibt er ähnlich professionell wie das Aquarellieren und tritt als Saxofonist zusammen mit Hansjürg Josi (Piano) im Duo auf.
CS