An der Gemeindeversammlung vom 29. November werden die Wogen wohl klein bleiben. Abgestimmt wird über den Unterhalt von Schutzbauten, ein neues Feuerwehrfahrzeug und das Budget 2025. Dieses sieht einen grossen Fehlbetrag im allgemeinen Haushalt vor.

RETO KOLLER
Seit über 90 Jahren bieten teils mächtige Schutzbauten an der Nordwestflanke des Dorfes Sicherheit für Wohnhäuser, Gewerbebauten und Verkehrswege. Auch wenn der zuständige Gemeinderat Simon Fuhrer den Zustand der Schutzbauten als gut beurteilt: Sie wollen weiterhin gepflegt und unterhalten sein. «Wenn wir dies vernachlässigen, drohen uns Umstufungen in der Gefahrenkarte des Amtes für Naturgefahren. Sie würden bauliche Entwicklungen verhindern, wie das Beispiel Kandersteg zeigt», mahnt Fuhrer. Forst Frutigland hat ein Unterhaltskonzept für die nächsten fünf Jahre erarbeitet. Die Stimmberechtigten werden über einen Kredit von 610 000 Franken befinden. Der Betrag scheint auf den ersten Blick hoch zu sein. Doch Bund und Kanton beteiligen sich jeweils mit 75 bis 80 Prozent an den Kosten. «Der Gemeinde verbleiben somit nur etwa 25 000 Franken pro Jahr. Das muss uns der Schutz unseres Lebensraumes wert sein», meint der Gemeinderat. Der Bruttobetrag liegt um beinahe 100 000 Franken tiefer als in der vergangenen Periode. «Da einige Aufforstungen mittlerweile gefestigt sind, brauchen sie weniger Pflege», begründet Fuhrer. Auf die Frage, ob die Bauten auch Jahrhundert-Elementarereignissen standhalten würden, sagt der Landwirt: «Es gibt keinen absoluten Schutz gegen Naturgewalten.» Das Amt für Naturgefahren überwacht die Entwicklungen und lässt sie in seine Beurteilungen einfliessen.

Jungbürgerfeier und Kommissionswahlen
Laut dem Mitteilungsblatt der Gemeindeverwaltung belasten höhere Abschreibungen und Zinsen für das gestiegene Fremdkapital das Budget der Gemeinde. Das Gleiche gilt für die hohen Nettoinvestitionen von rund 4,3 Millionen Franken und die wegen personeller Vakanzen in der Verwaltung gestiegenen Personalkosten. Auch die Abgaben an den kantonalen Lastenausgleich sind deutlich gestiegen. Trotz etwas höher budgetierter Steuereinnahmen verbleibt unter dem Strich ein Fehlbetrag von 665 000 Franken. Er wird der Spezialfinanzierung «Allgemeiner Liegenschaftsunterhalt des Verwaltungsvermögens» entnommen, so scheint die Rechnung ausgeglichen zu sein. Weil auch die Spezialfinanzierungen für die Abfall- und Abwasserentsorgung mit roten Zahlen prognostiziert sind, ergibt sich ein voraussichtliches Defizit von 71 000 Franken über den gesamten Haushalt.

Gleich nachdem die JungbürgerInnen des Jahrgangs 2006 den Erhalt ihres Stimmrechts feiern dürfen, hat die Gemeindeversammlung einige personelle Entscheidungen zu treffen. Es geht um die Wahl von drei neuen Mitgliedern in die Finanzkommission. Für die Ersatzbeschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges beantragt der Gemeinderat einen Kredit von 470 000 Franken. Unter dem Traktandum «Verschiedenes» werden sich wissbegierige Bürgerinnen und Bürger an ihre BehördenvertreterInnen wenden können.

Gemeindeversammlung Adelboden: Freitag, 29. November, um 20 Uhr in der Turnhalle.

Viel Geld für Sicherheit und ein hohes Defizit

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