Unterirdische Lösungen: Stromleitungen neu verlegt

  19.04.2024 Frutigen

In den vergangenen Wochen wurden an zwei verschiedenen Orten im Tal grössere Erdarbeiten durchgeführt. Grund dafür ist jedoch kein Strassenbauprojekt.

MARIA STEINMAYR
Die zwei Baustellen direkt an der Nationalstrasse fallen auf. Zum einen wurde direkt in Frutigen gegenüber dem Tropenhaus gebaggert, zum anderen in Mülenen zwischen der BP-Tankstelle und der Firma Fritschi. Bei genauerem Hinsehen sind auf den Baustellen viele lange Rohre zu erkennen – ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier keine neuen Strassen entstehen, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht. Stattdessen werden die Stromleitungen der BKW Energie AG, die derzeit noch über Masten geführt werden, unterirdisch verlegt.

Zusätzlich zum Ausheben der gesamten Strecke werden sogenannte Spülbohrungen durchgeführt. Dabei wird unter der Strasse und der Engstlige durchgestossen. Diese Methode wird in Frutigen wie in Mülenen angewendet, damit man die Rohre unterhalb durchziehen und somit verlegen kann.

Nicht nur ästhetische Gründe
Die Baumassnahmen dienen einerseits der Verschönerung der Landschaft, vor allem aber der Reduzierung der Instandhaltungskosten. Unterirdisch sind die Leitungen besser vor Schäden durch Wind und Sturm geschützt. Masten hingegen sind anfällig für Fäulnis oder können brechen. Weil potenzielle Hindernisse wegfallen, ist die unterirdische Verlegung auch für Helikopter und Flugzeuge vorteilhafter.

Im Falle von Problemen sind die Leitungen zwar schwerer zugänglich. Doch laut den verantwortlichen Bauarbeitern dürfte dies nun seltener vorkommen.

Arbeiten bis zum Sommer
Die Baustelle in Mülenen ist die längere der beiden. Auf einer Strecke von etwa einem Kilometer verlegt die Firma Marti sechs Rohre. Die voraussichtliche Dauer der Arbeiten ist bis Ende August angesetzt. Im Vergleich dazu ist die Strecke in Frutigen etwas kürzer, daher schätzen die Arbeiter der Firma Teuscher die Baustellendauer auf rund zwei bis drei Monate. Diese Angaben sind jedoch nur ungefähre Schätzungen. Das Aufbrechen und Verlegen dauere nicht lange, jedoch nehme der Rückbau einige Zeit in Anspruch. Ausserdem werden die nicht mehr benötigten Masten demontiert und fachgerecht entsorgt.

Um an den Stromleitungen arbeiten zu können, werden diese je nach Bauvorschrift abgeschaltet. Die KundInnen bemerken laut Information der BKW, von diesen Abschaltungen jedoch in der Regel nichts.


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