Royaler Besuch bei den Scouts

  13.10.2023 Kandersteg

Zwischen dem 5. und 8. Oktober fand im Pfadizentrum der 75. Baden-Powell-Fellowship-Anlass statt – unter der Leitung des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf. Seit 1955 ist er selbst Pfadfinder und seit 1977 Ehrenvorsitzender der World Scout Foundation. Auch anderer Hochadel war vor Ort.

MICHAEL SCHINNERLING
Im Beisein von Hoheiten wie Prinzessin Sama Bint Faisal Al Saud von Saudiarabien, Erbgrossherzog Guillaume von von Luxemburg und König Carl XVI. Gustaf von Schweden fanden sich über 250 Baden-Powell-Fellows (Unterstützer der weltweiten Pfadfinderbewegung) in Kandersteg ein. Vom 5. bis 8. Oktober konnten die TeilnehmerInnen Seminare zu verschiedenen Themen besuchen. Unter anderem wurde über die Strategie der Stiftung informiert, mehr Unterstützung für das Weltpfadfindertum zu erhalten. All das fand im Rahmen des 100-jährigen Bestehens des Kandersteg International Scout Centre (KISC) statt. «Während der gesamten Veranstaltung nahm König Carl XVI. Gustaf von Schweden aktiv teil, tauschte sich mit den Fellows und jungen Pfadfindern aus und genoss die vielfältigen Aktivitäten, zu denen auch ein KISC-Jubiläumsessen, ein Lagerfeuer, die 76. Vorstandssitzung der World Scout Foundation und ein Stiftungs-Update gehörten. Die Session endete mit einem internationalen Barbecue bei strahlendem Sonnenschein», berichtet Mark Knippenberg, CEO der Welt-Pfadfinderstiftung.

«Eine universelle Sprache ohne Grenzen»
In seiner Abschlussansprache beim Gala-Dinner im Belle Epoque Hotel Victoria würdigte der König die Scouts und deren Unterstützer: «Vielen Dank an Sie alle, dass Sie Ihre Geschichten geteilt und uns daran erinnert haben, wie das Pfadfinderwesen Leben verändert. Dank meiner Jahre bei den Pfadfindern erkenne ich, wie wichtig wertebasierte Führung ist – sowohl für den Einzelnen und seine persönliche Weiterentwicklung als auch für die Möglichkeit, Gutes in der Gesellschaft zu tun. Pfadfindertum ist eine universelle Sprache, die keine Grenzen kennt. Ich freue mich, dass die Bewegung wächst.» Seit 1955 ist der Monarch selbst Pfadfinder. Erbgrossherzog Guillaume von Luxemburg, seit dem 7. Oktober ehemaliger Vorsitzender der World Scout Foundation, und der Vorstandsvorsitzende Mark Knippenberg gratulierten seiner Majestät herzlich zu seinem 50. Ehrentag der Thronbesteigung und dankten für seine Unterstützung des Pfadfindertums in Schweden und auf der ganzen Welt.

Plaudern an der Bar und Diskretion im Frühstückssaal
Die Hoheiten nächtigten im Waldhotel Doldenhorn. Nach dem englischen Thronfolger Charles und dem belgischen Königspaar war dies zwar nicht der erste royale Besuch für das Team um René und Patric Maeder. Trotzdem stellte die Beherbergung der Gäste eine grosse Herausforderung dar. «Zuerst kamen die Sicherheitsleute und checkten unser Hotel», erzählt René Maeder. «Während des Besuchs bekam ich dann einen Einblick hinter die Kulissen des königlichen Lebens. Die sind ja von 6 Uhr morgens bis um Mitternacht getaktet und haben ihren Ablauf einzuhalten.» Trotzdem kam es vor, dass der König von Schweden mit Maeder an der Bar sass und sich mit ihm über Gott und die Welt unterhielt. «Er war sehr unkompliziert und wollte unbedingt Bier aus Interlaken probieren.» Frühstücken sollte der König zur Wahrung der Privatsphäre eigentlich auf seinem Zimmer. Stattdessen kam er aber ins Restaurant, um hier mit allen anderen Gästen zu essen. «Seine Begründung war, dass ihn hier ja niemand kenne», meint Maeder. Dass die Schweizer sehr zurückhaltend gegenüber Prominenten sind, kam dem Gastgeber entgegen. «In Schweden wäre dies nicht möglich gewesen, da wären ständig Leute um den Tisch herumgestanden. Bei uns war alles sehr diskret.»

Einladung nach Saudi-Arabien
Der Besuch der königlichen Hoheiten erforderte eine intensive Präsenszeit vom «Doldenhorn»-Team. «Wir waren den ganzen Tag parat für den Fall, dass etwas passieren könnte. Das war schon anstrengend», sagt Maeder und betont: «Uns sind alle Gäste wichtig, aber hier wurden etwas spezielle Anforderungen an unser Haus gestellt.» Besonders bleibt dem Hotelier das Gespräch mit Prinzessin Sama Bint Faisal Al Saud in Erinnerung. «Ihre offene Art eröffnete mir eine ganz neue Perspektive auf Saudi-Arabien. Die Prinzessin lud uns in ihr Land ein – und wir werden das Angebot gerne annehmen.»
 


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