Der Autobahnausbau scheint an der Urne zu scheitern. Im Frutigland wäre die Vorlage angenommen worden – ausser in drei Gemeinden. Zu den anderen Vorlagen sagen sämtliche Gemeinden Ja.

Gegen Ende des Abstimmungskampfes wurde es immer knapper für das grösste Autobahn-Ausbauprojekt der letzten Jahrzehnte. Rund 1,5 Stunden nach Urnenschliessung zeichnet sich schliesslich ein Nein ab. Der Kanton Bern lehnt die Vorlage gemäss dem ersten Zwischenresultat mit knapp 54 Prozent Nein-Stimmen ab. Der Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental hätte sie mit einem hauchdünnen Ja von 50,2 Prozent angenommen. Die Frutigländer Gemeinden geben ein uneinheitliches Bild ab. Während Adelboden, Kandergrund, Krattigen und Frutigen das Nationalstrassen-Paket angenommen haben, lehnten Aeschi, Kandersteg und Reichenbach es ab. Mit Kandersteg spricht sich ausgerechnet Albert Röstis Heimatgemeinde gegen die Pläne des Verkehrsministers aus, wenn auch knapp mit 50,3 Prozent Nein-Stimmen. Ebenso knapp ist das Frutiger Ja zum Projekt. Deutlich ist die Zustimmung vor allem in Adelboden und Kandergrund mit über 60 Prozent Ja-Anteil. 

Ein einheitlicheres Bild zeigt sich bei den anderen Abstimmungsvorlagen. Sowohl die beiden Mietrecht-Vorlagen als auch jene zum Gesundheitswesen stiessen im Frutigland auf deutliche Zustimmung. Die Ausnahme stellt Krattigen dar, wo die Gesundheitsfinanzierungsvorlage nur auf 52 Prozent Ja-Stimmen kam.