Innotour ist etabliert
08.08.2025 TourismusDas Förderprogramm Innotour hat sich in der Schweizer Tourismusbranche etabliert: Seit 2012 wurden 215 Projekte mit insgesamt 74,3 Millionen Franken unterstützt. Der Bund setzt damit gezielt Impulse für Kooperationen, Wissensaustausch und innovative Angebote für ...
Das Förderprogramm Innotour hat sich in der Schweizer Tourismusbranche etabliert: Seit 2012 wurden 215 Projekte mit insgesamt 74,3 Millionen Franken unterstützt. Der Bund setzt damit gezielt Impulse für Kooperationen, Wissensaustausch und innovative Angebote für touristische Betriebe, Destinationen und Netzwerke.
Die Erkenntnisse dieser Etablierung basieren auf einer umfassenden Auswertung der Innotour-Förderung von 2012 bis 2023. Für LeistungsträgerInnen bietet Innotour konkrete Mehrwerte durch das Fördern von digitalen Marktplätzen, barrierefreien Angeboten, neuen Geschäftsmodellen und praxisorientierten Weiterbildungen. 78 Prozent der Projekte werden nach Abschluss weitergeführt und entfalten so langfristig Wirkung.
Der Förderprozess überzeugt: Die Antragstellung wird als benutzerfreundlich und unterstützend wahrgenommen. Besonders geschätzt wird die individuelle Begleitung durch das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Die Evaluation zeigt auch Verbesserungsmöglichkeiten auf, etwa durch einfachere Zugänge für Erstgesuchstellende, stärkeren Wissenstransfer und mehr Unterstützung für ökologisch und sozial nachhaltige Projekte. Zudem soll der gesamte Prozess künftig digitalisiert und transparenter gestaltet werden.
Bern für KI-Zukunft gerüstet
Beim zweiten Digital Day in der Bernexpo nahmen rund 60 Fachleute aller Berner Tourismusdestinationen, beide Hotellerieverbände sowie weiteren Organisationen und Leistungsträger teil, um Inputs und Inspiration zu Digitalthemen – allen voran zum Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) – zu erhalten.
Im Zentrum stand die praktische Anwendung von KI für Geschäftsprozesse. Zwischen den Erwartungen an die KI und der Nutzungszufriedenheit im Berufsalltag klafft bei vielen Anwenderinnen und Anwendern noch eine grosse Lücke.
KI ist ein Metawerkzeug, das mit statistischer Wahrscheinlichkeit arbeitet. Um es ef!zient nutzen zu können, brauche es Übung und möglichst genaue Anweisungen sowie Information. Dabei gehe es darum, einen eigenen Stil und eine persönliche Note zu !nden. Durchschnittliche Inhalte, die heute in der Informationsfülle vorkommen, will ohnehin kein Empfänger mehr konsumieren.
Treue Amerikaner
Die realen Konsumausgaben der US-Haushalte steigen trotz allen Unkenrufen weiter. Laut der U.S. Travel Association sollen die Reiseausgaben im laufenden Jahr um knapp vier Prozent zulegen. Für das Premiumziel Schweiz bedeutet das ein wachsender Markt. Gemäss der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich gönnen sich amerikanische Gäste bewusst Qualität: «Die Schweiz steht für Sicherheit, Natur und Exklusivität», so der Tenor.
Für viele US-Gäste spielt der niedrige US-Dollar eine unbedeutende Rolle, weil die in Dollar kalkulierten Pauschalangebote und Margenpuffer der Fluggesellschaften und Reiseveranstalter die Währungsschwäche mehr oder weniger kompensieren. Die transatlantische Flugkapazität wächst wieder, also sinken die Flugpreise. So bleibt die Schweiz trotz ihrer Exklusivität erreichbar.
Die Perspektiven für den Winter 2026 scheinen ebenfalls gut: Für Wintersportgäste ist die Schweiz oft sogar günstiger als die USA. Tageskarten in unseren Top-Skigebieten bleiben meist unter 100 Franken, in den USA hingegen verlangen Spitzenresorts wie Vail oder Aspen an Feiertagen 200 Dollar oder mehr. Der US-Markt macht inzwischen über 20 Prozent aller ausländischen Logiernächte in unserem Land aus. Und: Die «Amis» bleiben länger, geben mehr aus und reisen öfter auch in der Nebensaison.
KURT METZ