Im Altersheim Adelmatt in Aeschi konnte Gertrud «Trudi» von Känel-Haug am 4. September 2023, kurz nach ihrem 93. Geburtstag, friedlich einschlafen.

Als Tochter von Eduard und Lea Haug-Gfeller wurde Trudi am 30. August 1930 in Frutigen geboren. Zusammen mit den drei jüngeren Geschwistern Max, Vreni und Käthi verbrachte sie ihre Jugendzeit im elterlichen Bäckereibetrieb in Aeschi. Während dieser Zeit belieferte sie die gut florierenden Betriebe in Aeschi (Hotel Bären, Bad Heustrich usw.) regelmässig mit Brot – und zwar zu Fuss oder mit dem Velo. Es war die Zeit kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. Das Dorf Aeschi erlebte damals seine touristische Blütenzeit.
Nach einem «Welschlandjahr», welches zu dieser Zeit üblich war, folgten Arbeitseinsätze in verschiedenen Geschäften, so unter anderem in der Bäckerei ihrer Cousine in Bern.
Ein neuer Lebensabschnitt wurde mit der Heirat am 20. Mai 1957 in der Kirche Aeschi eingeläutet. Zusammen mit ihrem Ehemann Ernst von Känel übernahm Trudi den Familienbetrieb «Pension von Känel» in Aeschiried von den Schwiegereltern. Ein ersehnter Familientraum ging mit der Geburt der beiden Söhne Kurt und Ruedi, bzw. später mit den fünf Grosskindern in Erfüllung. Im Alters- und Pflegeheim Adelmatt erzählte Trudi mit leuchtenden Augen von den wenigen Begegnungen mit ihrem Urgrosskind, welches in Australien lebt.
Ganz nach dem Motto: «Wähle deinen Lebensweg und ziehe diesen konsequent durch» hat Trudi mit ihrer bescheidenen Art und ihrem Lebenswillen viele Menschen überzeugt. Eine Persönlichkeit, die lieber im Hintergrund arbeitete, mit ihrer liebenswürdigen Haltung stets nach Respekt und Wertschätzung suchte und diese Anerkennung meistens auch erhielt. Die vielen persönlichen Besuche während ihrer Zeit im Altersheim Adelmatt schätzte Trudi sehr.

Mit Gertrud «Trudi» von Känel-Haug verlieren wir eine der letzten Personen, die uns von der damaligen touristischen Blütenzeit in Aeschi und von ihrer Zeit als Gründungsmitglied des Turnvereins Aeschi viele interessante Geschichten und Episoden erzählen konnte. Unsere lieben Gedanken begleiten Trudi, zurück bleiben die Erinnerungen.

Gertrud «Trudi» von Känel-Haug

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