Am Freitag gewährten die überbetrieblichen Kurszentren Mülenen und Frutigen praktische und theoretische Einblicke. Die SchülerInnen aus Därstetten und dem Oberstufenzentrum Unterlangenegg stellten einen Elektromotor und einen Holzwürfel her.

MICHAEL SCHINNERLING
«Was ist für euch an einem Auto wichtig?», fragte Adrian Zwahlen, Ausbildner beim Autogewerbe-Verband Sektion Berner Oberland. «Es muss fahren», lautete die kurze und knackige Antwort eines Schülers des OSZ Unterlangenegg. Die zwölf Schüler zeigten sich interessiert, als Zwahlen die Ausstattung der modernen Autos vorstellte. Dieser war beeindruckt vom theoretischen Wissen seiner Gäste: Sie wussten fast alle Antworten auf seine Fragen. Dann wurde es praktisch. Unter Mithilfe von vier Assistenten liess Zwahlen die Schüler einen Elektromotor bauen. Später konnten sie die fertigen Stücke als Geschenk mit nach Hause nehmen. Zuvor gab es aber noch Anschauungsunterricht bei einem Laufmotor und einen Abgastest. «Hier zeigten wir die Abgaswerte, die ein neues Fahrzeug produziert. Danach haben wir mithilfe einer Zigarette am Abgastester auf die Schädlichkeit des Rauchens aufmerksam gemacht», so Zwahlen. Das Job-Rendez-vous verlief aus seiner Sicht gut. «Wir haben positive Rückmeldungen erhalten. Die Schüler fanden es spannend, praktisch etwas machen zu können.» Die 13-jährige Cindy bestätigte: «Eine Ausbildung zur Automechanikerin könnte ich mir gut vorstellen.»

Bohren, schleifen und zeichnen
Im ÜK-Zentrum Frutigen begrüssten Zimmermeister Reto Burri (Holzbau Schweiz, Sektion Oberland) und der Berufsfachschullehrer Edi Schmid elf Schüler der Schule Därstetten. Nebst dem Zentrum selbst stellten sie auch die Funktionsweise der Maschinen sowie einige Holzarten vor. «Wir wollten den Schülern den Beruf Zimmermann näherbringen, sodass sie etwas mitnehmen können und von uns sprechen», erklärte Burri. Es sollte aber nicht bei der Theorie bleiben. Die Gäste wurden instruiert, einen Würfel aus Holz herzustellen. Dazu gehörte das Anzeichnen der Punkte, das Schmirgeln, das Bohren und das Hämmern. Die Schüler gingen mit einer grossen Portion Elan ans Werk. Begleitet wurden sie von den Lehrerinnen Marianne Baumgartner und Milena Salzmann. «Was wir hier sehen, ist sehr gut. Die Schüler haben sich anscheinend gründlich auf diesen Tag vorbereitet», so Salzmann. Die 12-jährige Ronja meinte anschliessend: «Ich könnte mir vorstellen, Schreinerin zu werden, Es war cool, selber etwas machen zu dürfen!» Gian hat die Arbeit am Würfel ebenfalls gefallen – und auch er kann sich eine Lehre zum Zimmermann vorstellen. Burri schaute zu und half, wo er konnte. «Die Schüler-Innen waren motiviert und aufgeweckt. Uns war es wichtig zu zeigen, was man alles für den Beruf braucht. So ist zum Beispiel nicht nur ein Flair für Holz wichtig, sondern auch für Mathematik.»

Am Samstag hatten beide ÜK-Zentren Tag der offenen Tür. Hier konnte jeder spontan vorbeikommen und sich über die Berufe erkundigen.

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«Es war einfach cool»

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