Viele Menschen machen im Laufe ihres Lebens Bekanntschaft mit Warzen, und zahlreich sind auch die Hausmittelchen gegen die lästige Hautveränderung. Eine der seltsamsten ist die «Schnecken therapie».

MARK POLLMEIER
Ob es wirklich schon mal jemand versucht hat, ist fraglich, aber der Tipp wird immer wieder aufgewärmt: Wer an Warzen leidet, solle eine Schnecke drüberkriechen lassen, am besten bei Vollmond – dann würden die Dinger rasch «abfallen». Das Eklige mit dem Ekligen bekämpfen – kann das funktionieren?

Wissenschaftlich betrachtet gibt es keinen Grund, warum gerade Schneckenschleim gegen Warzen helfen sollte. Die meisten dieser Hautveränderungen entstehen durch einen Befall mit Papillomaviren. Besonders leicht haben es diese Erreger, wenn das Immunsystem eines Menschen ohnehin schon geschwächt ist.

Die konventionelle Therapie besteht meist darin, die verdickte Hornschicht mit geeigneten Mitteln aufzulösen, was langfristig auch zum Ablösen der ganzen Warze führen soll. Etwas rabiatere Methoden sind das Vereisen, Verätzen oder Herausschneiden. Nötig ist das in vielen Fällen nicht – Warzen sind bis auf einige Ausnahmen mehr ein kosmetisches als ein medizinisches Problem. Sprich: Man könnte auch einfach warten, bis das Immunsystem den Viren selbst zuleibe rückt. Oft verschwinden die Warzen dann von alleine.

Hier kommen nun alternative Behandlungsmethoden ins Spiel: Schnecken, Kräutersäfte, das Besprechen und Beschwören der Warze oder das Bestreichen mit Kreide. Tatsächlich können alle diese Rituale das Verschwinden der Hauterkrankung fördern – und zwar auf psychologischem Wege. Indem ein Patient fest auf das angewendete Wundermittel vertraut, stärkt er möglicherweise unbewusst seine Abwehrkräfte, was wiederum die Heilung begünstigt. Letztlich ist es also wie mit der biblischen Weisheit: Der Glaube versetzt Berge. Und lässt mitunter auch Warzen verschwinden.

Lässt Schneckenschleim Warzen schrumpfen?

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